Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE)

Für Patienten mit Risikofaktren (Früh- und Neugeborene, bei älteren Patienten oder Patienten mit einem schweren Grundleiden) sind Infektionen mit Vancomycin-resistenten Enterokokken besonders schwerwiegend und lebensbedrohlich. Häufiger als Infektionen sind Besiedlungen mit VRE (v. a. im Darm), die bei o. g. Personengruppen jedoch Infektionen verursachen können. Im Rahmen von VRE-Ausbrüchen wurden auch immer wieder Mängel in der Basishygiene als Risikofaktor für eine VRE-Übertragung identifiziert.

Labordiagnostik

Üblicherweise werden die kulturellen Untersuchungen auf VRE mit selektiven Spezialmedien durchgeführt. Wenn sich hieraus Verdachtsmomente auf VRE ergeben, erfolgt die rasche weitere Identifizierung sowie die Prüfung der Resistenz des Erregers. Für die erweiterte Diagnostik bzw. zur Bestätigung können molekularbiologische Methoden (PCR zum Nachweis des VanA- bzw. VanB-Gens) herangezogen werden. Kulturelle Screeninguntersuchungen auf VRE müssen gezielt angefordert werden, damit im Labor entsprechende Spezialmedien eingesetzt werden. Das Ergebnis der Screeninguntersuchung liegt in der Regel nach 2–3 Tagen vor.

Um bei epidemiologischen Untersuchungen (zum Beispiel bei Verdacht auf einen Ausbruch) kann eine Geno­typisierung erfolgen. Hierdurch können Cluster oder Infektketten identifiziert und epidemiologische Zusammenhänge erkannt werden.

Zusätzliche Hygienemaßnahmen bei VRE-Besiedlung/-Infektion
Einzelzimmer mit eigener Nasszelle, ggf. Kohortenisolierung
  • Belehrung der Patienten/Angehörigen, Einweisung in Händedesinfektion
  • Händedesinfektion bei Verlassen des Zimmers durch Patienten und Besucher
  • Kennzeichnung des Patientenzimmers
Einmalhandschuhe bei jedem Patientenkontakt, nach Ausziehen Händedesinfektion
Schutzkittel bei engem Patientenkontakt (z. B. Waschen, Verbandswechsel)
Transporte nur bei dringender Indikation (bettseitige Maßnahmen bevorzugen)
  • nicht im Patientenbett (möglichst Transportliege benutzen, anschließend desinfizieren)frische Kleidung/Schutzkittel für den Patienten
  • vor Verlassen des Zimmers Händedesinfektion durch den Patienten
  • Schutzkittel und Einmalhandschuhe für Transportpersonal
  • vorab Information an Zieleinrichtung
Pflege-, Behandlungs-, Untersuchungsmaterialien patientenbezogen einsetzen
  • nach Gebrauch desinfizierend aufbereiten
  • nicht desinfizierbare Materialien nach Entlassung verwerfen
Screening bei Mitpatienten nach Risikoabschätzung (Rektum, Kolostoma, ggf. Wunde)
Information an das Hygienepersonal
Information über VRE-Status an weiterbehandelnde Einrichtung
Organisation der Asservierung von VRE-Isolaten für eine mögliche molekulare Typisierung (VRE-Isolate werden in Laboren der Limbach Gruppe regulär mindestens 6 Monate aufbewahrt)
Zusätzliche Maßnahmen bei VRE-Ausbruch
Meldung gemäß § 6, Abs. 3 IfSG (nosokomiale Häufung)
Schutzkleidung und Einmalhandschuhe bei Betreten des Zimmers
Screening aller Kontaktpatienten des betroffenen Bereiches

Arztinformationen

 

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